Benedikt (480 - 547)

Darstellung des Heiligen Benedikt

Die Gestalt des heiligen Benedikt ist geschichtlich schwer greifbar. Die Ordensregel dagegen, die seinen Namen trägt, lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Sie spricht vom geistlichen Leben und klösterlichen Alltag.

Benedikt gründet ein kontemplatives Kloster, keine Akademie und kein Seelsorgezentrum. Anbetung Gottes, Bekehrung des Lebens und religiös motiviertes Gemeinschaftsleben rechtfertigen das benediktinische Dasein. Pilger, Gottsucher und Bedürftige haben Heimatrecht im Kloster Benedikts. Unübersehbar ist die Anzahl der Klöster und Orden, die nach der Regel des Heiligen lebten. Die Karolinger machten Kultur- und Missionszentren aus ihnen.

Cluny im 10. Jhd. schob den Akzent zurück auf Askese und liturgische Gottesverehrung. 2000 Priorate soll sein Ordensverband umfasst haben. Andere Kongregationen folgten seinem Beispiel bis ins 12. Jhd. Dann trug Malvalle (Toskana) den eremitischen Gedanken in die Länder des nördlichen Europa. Im 15. Jhd., am Ende des Mittelalters, ist es die Devotio moderna, die die Mönche von der Straße weg für das beschauliche Leben in Chor und Zelle begeistert.
S. Vanne in Lothringen gibt nach dem Tridentinum den Anstoß zu einer letzten umfassenden Reform, die die wörtliche Befolgung der Regel zum Ziel hat. Der ganze französische Sprachraum wird von einer großen monastischen Bewegung erfasst.
Im 19. Jhd., nach Revolution und Säkularisation, erfolgt die Restauration des Ordens, der sehr viele Klöster und Kongregationen verloren hat. Zentrale Gestalt in dieser Erneuerungsphase ist Dom Prosper Guéranger von Solesmes.